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Mainradweg - Von Bayreuth nach Mainz

Mainradweg

Von Bayreuth nach Mainz

Einer der schönsten Radwanderwege Deutschlands überhaupt. Entlang solch wunderbarer Städte wie Bayreuth, Bamberg und Würzburg und durch eine abwechslungsreiche Landschaft führt der Mainradwanderweg von der Quelle nahe Bayreuth bis zur Mündung in Mainz.

Im Sommer 1999 beschloß ich zusammen mit meinem langjährigen Freund Ivo zusammen den Main von seiner Quelle bis zur Mündung in den Rhein abzufahren - und zwar mit Rad, Schlafsack und Zelt. Wir hatten grade beide unseren Zivil- bzw. Wehrdienst hinter uns gebracht und konnten so nach der bis dahin stressigsten Zeit unseres Lebens ein wenig entspannen ;-)


Anreise Magdeburg - Bayreuth - Creussen


Ivo an der Main-Quelle
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Die Anfahrt von Magdeburg nach Oberfranken war nahezu perfekt und sehr lehrreich. Denn schon auf dem Bahnhof in Hof mußten wir feststellen, daß wir mit dem bayrischen "Ausland" auch sprachliches Neuland betreten hatten. Die durchaus freundlichen Bahnbeamten hätten genauso gut portugiesisch reden können :-)
Wir wollten den Main wirklich von der Quelle ab befahren. Daher ging es mit dem Zug über Bayreuth hinaus bis nach Creussen und von dort mit dem Rad noch ca. 10 km durch die steilen Ausläufer der Fränkischen Alb bis zur ca. 600m hoch gelegenen Rotmain-Quelle. Der Rote Main bildet später bei Kulmbach zusammen mit dem Weißen Main den eigentlichen Main.
Am frühen Nachmittag ging es dann bei strahlendem Sonnenschein auf einer rasanten Abfahrt in das 250m unter uns gelegene Bayreuth,wo wir zwei Tage verweilten.


1. Etappe - Von Bayreuth nach Lichtenfels (80 km)


Regen, Regen nichts als Regen
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Unserer ersten richtigen Etappe war Petrus lange nicht sehr wohl gesonnen. Schon beim Start in Bayreuth regnete es in Strömen. Der Regen ließ erst am Nachmittag nach. Es sollte aber zum Glück der einzige Regentag der ganzen Tour bleiben.
Da es trotzdem noch recht warm war, konnten wir in kurzen Hosen fahren, was sich schnell als großer Vorteil herausstellte. Denn so klebten uns beim Fahren keine nassen Hosen an den Beinen. Nicht Vermeiden ließ sich aber das schwappende Wasser in den Schuhen ;-)
Da wir aufgrund des Regens meist mit gesenktem Haupt durch die Wälder zwischen Bayreuth und Kulmbach fuhren, müssen wir wohl den ein oder anderen Wegweiser übersehen haben. Denn plötzlich fanden wir uns 5 km neben der eigentlichen Route.
Einer kleinen Rast am Zusammenfluß der beiden Mainarme nahe Kulmbach folgte eine zügige Fahrt über Waldwege und kleine Nebenstraßen über Altenkunstadt nach Lichtenfels. Da das Maintal hier noch vergleichsweise schmal ist, mußten wir die ein oder andere Steigung in Kauf nehmen.
Eher durch Zufall entdeckten wir den Zeltplatz östlich von Lichtenfels. Und gleich unser erster Zeltplatz sollte einer der schönsten werden. Idyllisch liegt er auf einer kleinen Halbinsel im Main, so daß wir unser Zelt direkt am Ufer aufbauen konnten.


2. Etappe - Von Lichtenfels nach Bamberg (60 km)


Auf dem Zeltplatz in Bamberg
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Früh am Morgen ging es weiter, denn wir wollten am Abend noch Zeit haben uns Bamberg anzusehen. Unter Umgehung der hoch über dem Main gelegenen Klöster Banz und Vierzehnheiligen ließen wir Lichtenfels hinter uns. Vor Kemmern ging es 5 km auf einem schmalen Waldweg entlang - links tief unten der Main und rechts der steile Uferhang.
Schnell schlängelten wir uns auf kleinen Radwegen vorbei am Bamberger Stadtverkehr mitten ins Zentrum der Stadt gradewegs zum Infobüro. Von dort ging es weiter Richtung Süden zum Zeltplatz. Und wieder konnten wir unser Lager nur 2 Schritte entfernt um Ufer aufschlagen - nur das es diesmal die Regnitz war.


3. Etappe - Von Bamberg nach Volkach (97 km)


Weinberge bei Volkach
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Diese Etappe sollte etwas länger werden, weshalb wir auch früh losfuhren. Unsere erste Rast legten wir an der Wahlfahrtskirche Maria Limbach ein. In Zeil überquerten wir mal wieder den Main - wir hatten das Mitzählen der Querungen aber schon früh aufgegeben.
Zwischen Hassfurt und Schweinfurt ging es fast ununterbrochen auf urromantischen Radwegen direkt entlang des Mains. In Schweinfurt standen wir vor der schier unlösbaren Aufgabe, binnen 5 Minuten vor Ladenschluß noch einen Supermarkt zu finden. Zum Glück gelang uns dies, denn ob der heißen Temperaturen brauchten wir dringend Flüssignahrung!


Idylle Zeltplatz Volkach
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Doch noch war die Etappe nicht geschafft. Nach Schweinfurt ging es noch 30 km bei erdrückender Hitze entlang schier endloser Weinberge und kleinerer Klöster und Kirchen. In Volkach fanden wir wieder einen Campingplatz direkt am Main. Hier nahmen wir auch zum ersten Mal ein erfrischendes Bad in den Fluten des Mains.





4. Etappe - Von Volkach nach Würzburg (55 km)


Eine der vielen Schleusen
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Da wir am Abend uns noch Würzburg ansehen wollten, hatten wir diese Etappe extra etwas verkürzt und waren am Vortag ein paar Kilometer mehr gefahren. Mit dem Wetter sollten wir auch diesmal wieder Glück haben. Durch schöne Landschaften am Rande des Steigerwaldes ging es vorbei an Kitzingen und Ochsenfurt. Der Main wurde mit der Zeit immer breiter und damit auch schiffbarer, was wir auch an vielen kleinen Sperrwerken und Schleusen feststellen konnten. Eine dieser Sperrwerke sollte uns kurz vor Würzburg zum "Verhängnis" werden: In unserer Karte war es als normale Brücke eingezeichnet. Vor Ort fanden wir jedoch nur einen kleinen Steg für Fußgänger - ohne Rampe sondern nur über einer Treppe zu erreichen - vor.
Wir erreichten dennoch den Zeltplatz - wieder direkt am Flußufer. Bevor wir uns allerdings ohne Gepäck nach Würzburg aufmachten, nutzten wir natürlich diese Lage wieder für ein kurzes Bad im Main.

5. Etappe - Von Würzburg nach Wertheim (114 km)


Panne in Würzburg ;-)
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Nach einem kurzen Frühstück im Angesicht der Festung Marienberg mitten in Würzburg sollte es eigentlich weitergehen. Doch grade zur Rushhour platzte Ivo mitten auf einer großen Kreuzung der Hinterreifen. Eine anderthalbstündige Zwangspause war die Folge.
Entlang des Spessart schlängelte sich der Main in großen Bögen und Biegungen westwärts. Aufgrund des recht schmalen Maintals verlief der Radweg hier meist direkt am Ufer entlang.
Gegen Mittag passierten wir das schöne Städtchen Karlstadt mit seinen kleinen Gassen und Fachwerkhäusern. Weiter ging es über Gemünden und Lohr. Wir hatten beschlossen, an diesem Tag so weit wie möglich zu kommen und ließen daher einige Zeltplätze rechts und links der Strecke liegen. Kurz nach der hoch über uns liegenden Ruine Wertheim schlugen dann wir dann aber doch unser Zelt auf - wieder direkt am Ufer des Mains.


6. Etappe - Von Wertheim nach Offenbach (128 km)


Impressionen bei Miltenberg
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Da an diesem Tag die längste unserer Etappen vor uns lag, ging es schon früh los. Bei wolkenlosem blauen Himmel erreichten wir schnell Miltenberg und ließen es nach einer kurzen Rast hinter uns. Auch die ehemalige Handball-Hochburg Großwallstadt ließen wir am gegenüberliegenden Mainufer "links liegen" und beschlossen in Aschaffenburg halt zu machen. Wir rasteten im Schatten des weithin sichtbaren Schlosses mit einem wunderbaren Blick flußabwärts über den Main.


Schloss Johannisburg in Aschaffenburg
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Nach Aschaffenburg rissen die Siedlungen und Bebauungen entlang des Mains nicht mehr ab. Ein Städtchen folgte dem anderen und wir nährten uns vorbei an Seligenstadt und Hanau unserem Ziel, dem Zeltplatz bei Offenbach. Kurz davor scheiterten wir wieder fast an unserer alltäglichen Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit. Wir stellten fest, daß Autofahrer doch irgendwie in der Mehrzahl sind und keiner einen Supermarkt direkt an den Radweg gebaut hat ;-)
Hinzu kam, daß Ivo wieder über stärkeren Luftverlust an seinem Hinterreifen "klagt". Er wird später beim Schein der Taschenlampe noch lange an seinem Reifen flicken.


7. Etappe - Von Offenbach nach Mainz (51 km )


Frankfurts Skyline
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Da an diesem Tag Frankfurt auf dem Besichtigungsprogramm stand, war dieses Etappe wesentlich kürzer als die vorherigen. Wir hätten aber auch kaum mehr Main zu befahren gehabt - da sich der Main kurz vor Mainz in den wesentlich breiteren Rhein ergoß.
An diesem Tag war gegen Mittag eine totale Sonnenfinsternis über Deutschland vorhergesagt, und so konnten wir zusammen mit tausenden anderer Menschen vor dem Hauptbahnhof die sich verdunkelnde Sonne beobachten.

Zusammenfluß von Main und Rhein
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Nach einem ausführlichen Stadtrundgang ging es weiter in Richtung Mainz. Mit während der Fahrt erlernten Gespür für perfekt inszenierte dramatische Situationen brach Ivo mitten im dichtesten LKW-Verkehr direkt vor dem Haupttor von "Hoechst" eine Speiche des Hinterrades. Wir erreichten nach einer kleinen Bastelpause dennoch den Campingplatz in Mainz direkt am Zusammenfluß des Rheins und Mains.


Zusammenfassung

Radwege

Die Radwege entlang sind die wohl besten, die ich auf längeren Strecken je befahren habe. Das mag wohl daran liegen, daß es meist die vorgeschriebenen asphaltierten Versorgungswege der Schiffahrt auf dem Main sind, die nützlicherweise auch gleich für Fahrradfahrer freigegeben sind. So befindet man sich auch meistens in unmittelbarer Nähe des Flusses.
Die Ausschilderung ist ebenfalls sehr gut - man sollte sich halt nur daran halten ;-)
Beeindruckend war die Hilfsbereitschaft der ortskundigen Bevölkerung. Man braucht nur mal kurz anhalten, um einen routinemäßigen Blick auf die Karte zu werfen, schon kam jemand, um zu fragen, ob er helfen könne.


Anspruch

Die Stecke stellt technisch und konditionell kaum Ansprüche. Man kann ja die kurze Strecke zwischen Creussen und Bayreuth an der Quelle leicht weglassen und seine Tour erst in Bayreuth beginnen.

Zeltplätze

Die Zeltplätze, die wir besuchten, gehörten ohne Ausnahme zur Spitzenklasse. Von Vorteil für alle war ihre unmittelbare Nähe zum Main. Dies erzeugt eine ganz eigene Atmosphäre und Stimmung. Auch die sanitären Anlagen und die sonstige Infrastruktur ließen keine Wünsche offen.
Von Vorteil ist auch die große Anzahl der Zeltplätze entlang des Mains. Denn so kann man sich seine Etappe frei einteilen und kann sie fast jederzeit unterbrechen.

Buch zur Tour

Auf dieser Tour haben wir zum ersten Mal ein bikeline-Buch von Elsterbauer ausprobiert und waren von der ersten Etappe an hochzufrieden:
Bikeline Radtourenbuch, Main-Radweg
ISBN: 3850000230
Preis: 12,40 Euro


Fotos

Anreise Magdeburg - Bayreuth - Creussen


Start in Magdeburg

Ich im Zug

In Creussen auf dem Bahnhof

Die ersten Meter auf dem Rad



Ivo an der Main-Quelle
 
Straße und ...

... Weg hinauf zur Quelle

Idyllischer Main in Bayreuth
 

1. Etappe


Ivo im Regen

Ich im Regen

Zusammenfluß
Roter- und Weißer Main


Vor der Touristinfo
in Lichtenfels
 
Zeltplatz Lichtenfels
 

2. Etappe


Rast in Baunach I

Rast in Baunach II

Bamberg
Klein Venedig



Bamberg
Dom

Bamberg
Altes Rathaus

Zeltplatz Bamberg ...

... wieder direkt am Wasser

Bamberg
Obere Pfarrkirche

3. Etappe


Main bei Limbach

Schleuse Limbach

Romantische Landschaften

Marktplatz Hassfurt



Weinberge bei Volkach

Kloster St. Ludwig

Rathaus Schweinfurt

Romantsiche Radwege

Zeltplatz Volkach

Abends am Main



4. Etappe


Schleuse

Weinberg
Ochsenfurt



Main bei Würzburg

Würzburg
Innenhof
der Festung Marienberg

Radschleppen an einer Schleuse
bei Würzburg



Würzburg
Festung Marienberg

Würzburg

Würzburg
Residenz

5. Etappe


Frühstück in Würzburg

Ivos Platten kurz nach dem Start



Ruine Karlburg

Marktplatz Karlstadt


Zwischen Wertheim und Bettingen

Zeltplatz Wertheim I

Zeltplatz Wertheim II

6. Etappe


Main bei Miltenberg



Rast

Aschaffenburg I

Aschaffenburg II

Zeltplatz Offenbach

Reifenflicken bei Mondschein
   

7. Etappe


Frankfurt
Skyline

Das Gepäck ließen wir in Schließfächern

Frankfurt
Rathaus



Frankfurt
Dom

Frankfurt
Paulskirche

Schon wieder eine Panne

Zusammenfluß von Main und Rhein

Zeltplatz Mainz

Besichtigung von Mainz und Rückfahrt


Mainz
Marktplatz

Gassen von Mainz

Zurück in Magdeburg I

Zurück in Magdeburg II

Mainz
Dom

Ruhige Rückfahrt

Ivo im Zug

Die Fotos stammen größtenteils von mir.
Einige (vor allem die, auf denen ich zu sehen bin (-; ) hat Ivo geschossen.


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