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Donauradweg - Von Donaueschingen nach Ulm

Donauradweg

Von Donaueschingen nach Ulm

Der längste Radwanderweg Europas führt entlang der Donau. Er beginnt in Donaueschingen und endet irgendwo an der Mündung am Schwarzen Meer. Ich beschreibe hier den ersten Teil von der Quelle in Donaueschingen bis nach Ulm.
Im Sommer 2001, zwei Jahre nach unseren Tour entlang des Mains, beschlossen Ivo und ich wieder aufzubrechen. Diesmal wollten wir einen Teil der Donau abfahren.


Anreise Magdeburg - Donaueschingen

Die Anreise nach Donaueschingen stand unter keinem guten Stern. Aufgrund einer ersten Panne direkt vor der Haustür verpaßten wir unseren Zug. Damit waren all unsere Reservierungen bis nach Süddeutschland hinfällig und wir konnten bei 8 mal Umsteigen mit Regionalzügen 12 Stunden lang durch Deutschland zuckeln. Wirklich schlimm war dies aber nicht. Denn wir hatten es nicht eilig und uns erwartete niemand.

Kurz vor der Abfahrt am Magdeburg Bahnhof
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Allerdings wurde die lange Zugfahrt zum Problem, als wir im Dämmerlicht um 21:00 Uhr in Donaueschingen ankamen. Wir mußten noch ca. 15 km zum Zeltplatz fahren, der uns für diese Nacht einen Unterschlupf bieten sollte. Ein kleiner Tip: Versucht niemals einen Campingplatz in völlig unbekanntem Gelände zu finden wenn es stockdunkel ist!


1. Etappe - Von Donaueschingen nach Beuron (69 km)

Donau-Quelle in Donaueschingen
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Am nächsten Morgen konnten wir bei Tageslicht feststellen, daß der Campingplatz von Donaueschingen sehr schön ist und alles zu bieten hat, was man sich bei einem Campingplatz so vorstellen kann. Es gab sogar die Möglichkeit, in einem See zu baden. Davon machten wir allerdings keinen Gebrauch sondern schwangen uns gleich auf unsere Räder - es sollte sehr heiß werden.

Um eine Donau-Tour richtig zu beginnen, gehört natürlich ein Besuch der Donauquelle dazu. Also fuhren wir zunächst zurück nach Donaueschingen und besichtigten auch gleich noch den kleinen Schloßpark mit.


Im trockenen Bett der versickerten Donau
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Von Donaueschingen ging es über weite Wiesen und Felder bis nach 25 km Immendingen erreicht war. Kurz nach der Ortsdurchfahrt kamen wir an eine der vielen Donauversickerungen. Die Donau versickert hier in unterirdischem Sedimentgestein und taucht erst ein paar Kilometer weiter flußabwärts wieder auf. Ein kleiner schattiger Rastplatz lud zum Verweilen ein. Ein Angebot, welches wir ob der großen Hitze dankend annahmen.

Kurz danach stoppten wir erneut um das trockene Bett der Donau noch einmal genauer zu betrachten. Bei 35°C im Schatten hatte das schon etwas wüstenhaftes.


Felsformationen im Donautal
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Über Möhringen und Tuttlingen erreichten wir Mühlheim. Hier beginnt der wohl landschaftlich schönste Teil der gesamten westlichen Donau. Das Donautal verengt sich hier so stark, daß lediglich noch der Radweg und eine kleine Eisenbahnlinie Platz finden. Links und rechts des Tales erheben sich fast 300m hohe Kalksteinfelsen die über der im Sonnenlicht glitzernden Donau fast schon etwas märchenhaftes haben. Wir waren zu diesem Zeitpunkt leider schon so sehr gebeutelt durch die erdrückende Hitze, daß wir für diese Schönheiten nicht mehr besonders aufnahmefähig waren.

Fahrerisch verlangt die Strecke zwischen Mühlheim und Beuron dem Radler einiges ab. Starke Steigungen und rasante Abfahrten auf Waldwegen und Schotterpisten erfordern sowohl eine gute Kondition wie auch Konzentration.

Mitten in diesem urromantischen Tal fanden wir dann auch das Ziel dieser Etappe - den Jugendzeltplatz am Knopfmacherfels. Dieser war allerdings weniger Zeltplatz als Wiese mit Wasseranschluß. Die sanitären Anlagen waren leider nicht daß, was man sich nach sieben Stunden Fahrt bei großer Hitze erhofft. Das machte aber ein Blick aus dem Zelt auf die steilen Felsen am anderen Flußufer schnell wieder weg.


2. Etappe - Von Beuron nach Riedlingen (71 km)


Im Regen hinter Beuron
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Diese Etappe sollte wettertechnisch genau das Gegenteil zu der des Vortages werden. Schon am Morgen deutete sich an, daß es wohl schon bald zu regnen beginnen könnte. Unsere Ahnung sahen wir leider schon nach zwei Kilometern bestätigt, als wir in einem Regenguß versanken, der bis zum Abend fast ununterbrochen anhalten sollte.

Zunächst ging es wie am Vortag steil auf und ab durch das schmale Donautal, daß sich nach Beuron aber wieder öffnete.

Der weitere Weg führte meist nah an der Donau entlang bis nach Sigmaringen. So konnten wir auch die ein oder andere Gruppe Kanuten beobachten, die trotz des Regens unterwegs waren. Kurz vor Sigmaringen, in Laiz, mußten wir an einem kleinen Sperrwerk eine grausige Entdeckung machen - in einem Container lag eine Wasserleiche.


Irgendwo vor Riedlingen
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Auf dieses Ereignis hin wollte uns auch der Rest der Etappe nicht nur wegen des anhaltenden Regens nicht mehr so recht gefallen.

Über Scheer und Mengen ging es auf perfekt ausgebauten Radwegen sehr schnell voran. Die landschaftlichen Wege, die man hier benutzt sind fast durchgehend asphaltiert und scheinen nur für Radfahrer angelegt zu sein.

Einen weiteren Rückschlag mußten wir auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht hinnehmen. Das ausgeschilderte Campingplatz in Riedlingen neben einer Tennishalle stellte sich als Niete raus - Wir wurden mit den Worten "Heute kein Camping!" grob abgewiesen. Ein paar Kilometer weiter finden wir dann doch einen Zeltplatz am Vöhringer Hof - wieder so ein Jugendcampingplatz ohne jegliche sanitäre Infrastruktur.

Zum Glück hatten unsere Sachen den Regen in unseren wasserdichten Taschen trocken überstanden. Doch irgendwie läßt sich nicht vermeiden, daß sie beim Auspacken feucht wurden - noch zu Hause waren sie klamm.

Im Radio hörten wir Abends dann von Unwetterwarnungen für unsere Region und von einem toten Radfahrer- er war von einem Baum erschlagen worden.


3. Etappe - Von Riedlingen nach Ulm (68 km)


Brücke in Zell
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Schon früh ging es über Ober- und Untermarchtal nach Munderkingen. Hier gerieten wir ein weiteres Mal in Kontakt mit den örtlichen Polizeibehörden - als Zeugen eines spektakulären aber ohne Personenschäden verlaufenen Unfalls zweier Autos.

Nach einer Rast in Ehingen ging es ruhig weiter in Richtung Ulm. Vorbei an Erbach und Gögglingen erreichten wir die ersten Ausläufer Ulmer Industriegebiete. Die Fahrt zu der, auf einer Anhöhe gelegenen, Jugendherberge gestaltete sich ob der vielen stark befahrenen Straßen als ungemütlich. Doch nach acht Stunden Fahrt konnten wir erschöpft aber zufrieden unsere Zimmer beziehen.

Zusammenfassung

Radwege und Ausschilderung:
Die Radwege sind vom Belag und der Qualität wirklich sehr gut. Sie sind sehr gut ausgebaut und man findet viele Rastplätze und kleine Trinkwasserquellen extra für Radwege. Auch sind die Kontakte mit starkem Verkehr auf eine Minimum reduziert.
Meistens fährt man auf extra Radwegen oder kleinen kaum befahrenen Straßen, auf denen man auch ohne Bedenken einmal nebeneinander fahren kann.
Auch die Ausschilderung ist bis auf ein paar fragliche Stellen vorbildlich.

Anspruch:
Die Strecke ist für jeden Radfahrer geeignet - egal ob Profi oder Gelegenheitsfahrer. Meist geht es recht eben dahin. Nur zwischen Fridingen und Sigmaringen ist das Gelände sehr steil. Es ist aber auch nicht zu empfehlen diesen Abschnitt zu umfahren (z.B. mit der Bahn), da es der landschaftlich schönste Teil der Route ist.
Die Länge der Etappen kann man sich aufgrund der großen Anzahl an Campingplätzen und Pensionen recht gut selber einteilen. Nicht jeder hat solch ein Pech mit den Campingplätzen wie wir ;-)

Buch zur Tour:
Als wunderbar geeignet als Routenbeschreibung haben sich die bikeline-Bücher von Esterbauer erwiesen.

Für unsere Tour nutzten wir den 1. Teil:
Bikeline Radtourenbuch, Donau-Radweg

Wer nach Passau noch weiter radeln möchte, findet mit diesem Buch einen fließenden Übergang:
Bikeline Radtourenbuch, Donau-Radweg Teil 2: Von Passau nach Wien


Fotos

Anreise Magdeburg - Donaueschingen

Morgens am Bahnhof

In einer der vielen Bahnen

Auf irgendeinem Bahnhof

Beim Umsteigen in Weimar
 
1. Etappe

Zeltplatz in Donaueschingen

Morgend-
liches Packen

Donauquelle in Donaueschingen



Immer vorbildlich mit Helm :-)

Rast mit Abkühlung

Zusammenfluß von Brigach und Breg

Rast an der Donauversickerung

Das ausgetrocknete Bett der Donau



Hinter Mühlheim im Donautal

Fridingen

Ein "Blitzer" kurz vor Fridingen



Donautal II

Sengende Hitze

Schloss Bronnen

Anfahrt zum Zeltplatz

Donautal I
   
Jugendzeltplatz am Knopfmacherfelsen

"Wasseranschluß" der Zeltplatzwiese
 
2. Etappe

Wasserdichtes Verpacken

Regen bei Beuron

Donau bei Gutenstein



Regenfahrt bei Riedlingen

Regen, Regen, Regen :-(

Kanuten auf der Donau

Rast in Sigmaringen

Marktplatz Sigmaringen


 
Bei Inzigkofen

Jugendzeltplatz Vöhringer Hof
3. Etappe

Kurz nach Zell

Ivo bei Munderkingen

Ein schöner Radweg bei Rottenacker



Ersingen
 
 
Kurz vor Ulm

Jugendherberge Ulm
   
Ulm

Ulmer Münster

Oben im Turm



Kirchenschiff I

Kirchenschiff II



Ulmer Rathaus

Donau mitten in Ulm

Die Fotos stammen größtenteils von mir.
Einige (vor allem die, auf denen ich zu sehen bin (-; ) hat Ivo geschossen.

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