Elberadweg
Von Tangermünde nach Magdeburg
In einer Tagestour bin ich zu Himmelfahrt 2002 zusammen mit meinem
Vater den Elberadweg von Tangermünde nach Magdeburg abgefahren.
Von Tangermünde nach Magdeburg (80 km)
Auf dem Bahnhof in Stendal beim Umsteigen
Wir wollten das schöne Wetter am „Herrentag“ nutzen und
entschieden uns, die Tour von Tangermünde aus Richtung Magdeburg aufzunehmen.
Beides sollte sich später als Nachteil erweisen :-)
Zum einen wehte die gesamte Strecke über ein strammer Wind aus Süden
(=Gegenwind). Außerdem sollten wir das schöne Wetter noch einige
Zeit spüren, da natürlich keiner an Sonnencreme gedacht hatte.
Nichtsdestotrotz luden wir unsere Fahrräder in die Bahn (in Sachsen-Anhalt
ist die Fahrradmitnahme in Regionalzügen kostenlos) und ließen
uns gemächlich nach Tangermünde fahren.
Neustädter Tor in Tangermünde
Vorbei am sehenswerten Neustädter Tor ging es dann direkt an die Elbe
zum entsprechenden Radweg. Dieser war ob des schönen Wetters und Feiertages
recht bevölkert – dafür aber überraschend gut ausgebaut
und asphaltiert. Schon einige Kilometer lichtete sich das Feld der Ausflügler
merklich da die wenigsten so wie wir eine längere Radtour entlang
des Flusses planten.
Schönes Wetter, schöne Radwege
Bei ausgezeichneter Beschilderung folgten wir dem Radweg durch kleine malerische
Orte wie Buch oder Sandfurth. Interessanter weise war entlang des Elberadweges
in den Orten nichts von der weit verbreiteten Arbeitslosigkeit in dieser
Region zu spüren. Dies ist wohl zu einem Großteil den imensen
Fördermitteln zuzuschreiben, die dem Elbradweg und der umliegenden
Natur im Zuge einer Tourismusförderung zugeflossen sind. Scheinbar
ist hier ein sehr findiger Landrat am Werke, den vor fast jedem Ort entlang
dieses Abschnitts des Radwegs standen Schilder mit dem Hinweis auf eine
Dorferneuerungsprogramm des Landes und der EU.
Blick über die weiten Elb-Auen
Von der Elbe sahen wir hier nur ab und zu etwas, denn im Gegensatz zum
Großteil der westlichen deutschen Flüsse wurde der Fluß hier
in seinem natürlichen Zustand und Bett belassen. Daher gibt es keine
ausgebauten Versorgungs- und Wirtschaftswege entlang eines schnurgraden
Flussufers wie z.B. am Main. Stattdessen fuhren wir meist auf Dämmen
entlang der weitläufigen Auenlandschaft.
Nach Sandfurth erreichten wir ein kleines Hochplateau über der Elbe
von dem aus wir einen sehr weiten Blick über den Fluß und die
dahinter liegenden Auenlandschaften hatten.
Fährüberfahrt in Rogätz
In Rogätz wechselt wir mit der Fähre das Elbufer – und
damit leider auch die Qualität des Radweges. Plötzlich befanden
wir uns auf staubigen Schotterwegen und holprigen Straßen wieder,
bei denen zu dazu eine Ausschilderung des Elberadwegs fast völlig
fehlte. Mit Durchfragen bei der einheimischen Bevölkerung war es auch
nicht weit her – die Existenz eines Elberadwegs war hier scheinbar
noch nicht vorgedrungen. Was eine Kreisgrenze doch in Deutschland für
Unterschiede machen kann…
Bau der neuen Schleuse in Hohenwarte
Wir fanden uns schließlich doch nach Niegripp und zur dortigen Schleuse,
die den Elbe-Havel-Kanal mit der Elbe verbindet. Kurz danach konnten wir
in Hohenwarte die Bauarbeiten zum Großprojekt „Trogbrücke“ bewundern.
Hier wird der Mittellandkanal in einer riesiegen Trogbrücke über
die Elbe geführt und mit dem Elbe-Havel-Kanal verbunden. Dazu wird
mitten in der Landschaft eine gigantische Doppelschleuse errichtet.
Mittlerweile recht geschafft von der Hitze erreichten wir kurz danach mit
dem Herrenkrug wieder heimische Gefilde und brauchten uns zur wohlverdienten
Dusche nur noch durch den üblichen Stadtverkehr von Magdeburg zu „quälen“ :-)
Radwege und Ausschilderung
Wir mussten große Unterschiede in der Beschaffenheit der Radwege
und Ausschilderung feststellen. Westelbisch zwischen Tangermünde und
Rogätz gibt’s wirklich nichts auszusetzen. Dagegen ist der Elberadweg
auf dem Ostteil bei Niegripp und bis zur Stadtgrenze Magdeburg noch stark
verbesserungswürdig.
Anspruch
Der Abschnitt zwischen Tangermünde und Magdeburg stellt keinerlei
Anforderungen an den Radtouristen. Hier kann man auch mal mit der ganzen
Familie langfahren. Es gibt keinerlei Steigungen oder gefährliche
Passagen.
Buch zur Tour
Als wunderbar geeignet als Routenbeschreibung haben sich die bikeline-Bücher
von Esterbauer erwiesen.
Wir nutzen für die Tour den 2. Teil der Elbe-Radweg Bücher.